Osthofens Rumpfteam ringt Homburg nieder / Alexander Stumm trifft und verletzt sich auch
Dank eines Kraftaktes hat die TG Osthofen ihrem Konto zwei weitere Punkte zugeführt. Personell am Stock gehend bezwangen die Gastgeber den favorisierten TV Homburg in einem packenden Oberliga-Duell mit 34:30 (17:15). Kein Spiel für zart besaitete Seelchen, eher was für Freunde des Kampfsports Handball.
Von
Volker Schütz
"Wir wussten, dass wir heute nichts zu verlieren hatten. Wir wussten nur, dass wir kämpfen können - und das haben wir gemacht", war TGO-Coach Ede Stitzel zufrieden, während sein Blick nach Spielschluss besorgt zur Auswechselbank ging, wo sich Alexander Stumm das Knie hielt. Eine Minute vor Schluss war der Rückraumspieler mit dem ehemaligen Alzeyer Fadil Jusufbegovic zusammengeknallt. Ob die Verletztenliste der Wonnegauer nun noch länger wird, wo doch dort bereits die Namen von Leo Vuletic, Peter May, Benny Kühling, Christian Feil und Thorsten Heck verzeichnet sind? Stitzel: "Hoffentlich ist es nix schlimmes. Alexander ist ein Phänomen. In Moselweiß zuletzt triff er überhaupt nicht und jetzt schießt es die Homburger fast alleine ab."
Nun, alleine ist etwas übertrieben, aber immerhin war er zusammen mit dem am Knie angeschlagenen Michi Keller, der es auf neun Treffer brachte, mit acht Einschlägen diesmal Haupttorschütze der Hausherren. Die sich aber gegen die "Torfabrik der Liga" insbesondere durch kräftiges Zupacken in der Defensive auszeichneten. "Unsere 6:0-Abwehr hat gut funktioniert, obwohl wir das sonst nicht spielen. Aber wir haben eben aus der Not eine Tugend gemacht", zuckte Stitzel mit den Schultern.
Heraus kam ein verbissenes Kampfspiel, in dem die Saarländer nur bis zur fünften Minute führten (4:3). Als Keller mit seinem vierten Treffer in der 18. Minute das 11:7 für die TGO warf, stand erstmals ein Vier-Tore-Vorsprung zu Buche, der auch nach dem Schlusspfiff Bestand hatte. Doch der Gast ließ sich erwartungsgemäß keineswegs so leicht die Punkte klauen. So abgezockte Typen wie Wladimir Stukalin oder Christian Boscolo kann auch ein solch früher Rückstand naturgemäß nicht schocken. Beim 13:13 (26.) war der Gast wieder dran.
Und die Partie blieb spannend. Zwar schien Homburg bezwungen, als Alexander Stumm zum 28:23 (47.) einschweißte, doch nur drei Minuten später betrug der Vorsprung nur noch zwei Tore (29:27). Da hatte Gästespieler Christian Witt bereits die Rote Karte gesehen und kurz darauf folgte ihm Sascha Schaukuts nach der dritten Zwei-Minuten-Strafe.
Auf der Gegenseite kroch die TGO-Sechs, die nahezu komplett durchgespielt hatte, auf dem Zahnfleisch. Manu Pfaff stolperte mehr über seine Füße als er sie noch zum Geradeauslaufen nutzte. Aber es reichte. Die TGO-Fans waren zufrieden - auch wenn ein "gepflegtes" Handballspiel anders aussieht. Aber Haltungsnoten werden halt nicht vergeben.
TG Osthofen: Pitthan, Montino; Keller (9), Alexander Stumm (8/2), Pfaff (6), Bitsch (4), Zellmer (3), Heymann, Marius Stumm (2), Kreisel (2), Weißbach, Thurow.
Veröffentlicht am 31.03.2009 von Rudolf Strauch