Damen-Oberliga: TG Osthofen verliert ohne Gegenwehr
Von Florian StennerOSTHOFEN - Ganz allmählich gerät der berauschende Saisonstart der Handball-Frauen der TG Osthofen in Vergessenheit. Eine Woche nach der enttäuschenden Niederlage bei der FSG Arzweiler/Moselweiß setzte es nun auch gegen den HSV Püttlingen eine 23:28 (10:14)-Heimniederlage. Die Klatsche im Rheinland hatte der Trainer („wir haben uns einen Ausrutscher erlaubt“) noch wegstecken können. Jetzt verschwand er nach Abpfiff der Oberliga-Partie lange in der Kabine.
Mehr als fünf Minuten dauerte es, bis Sascha Kuhn seine Schützlinge unter die Dusche entließ. Der Osthofener Mannschaftsverantwortliche hatte reichlich Redebedarf aufgrund der dargebotenen Leistungen seiner Schützlinge. „Ich weiß nicht, warum wir nach dem guten Start in die Runde aufgehört haben Handball zu spielen“, kommentierte der Coach zunächst die Leistung seiner Mannschaft – und wurde dann sogar noch deutlicher: „Die Torhüterleistung war schlecht, die Abwehr war schlecht, und der Angriff war schlecht.“
Trotz dieses vernichtenden Urteils fiel das Ergebnis sogar noch vergleichsweise zufriedenstellend aus Sicht der Gastgeber aus. Dennoch: „Wir waren die ganz klar schwächere Mannschaft“, haderte Sascha Kuhn, der lediglich einen vom Ergebnis her ordentlichen Start seiner Mannschaft sah. Nach einer ausgeglichen Viertelstunde (6:6, 13.) übernahm Püttlingen die Spielkontrolle, was sich auch auf der Ergebnistafel niederschlug. Denn die TGO bekam weder das Püttlinger Zusammenspiel zwischen Kreis und Rückraum in den Griff, noch gelang es der Heimmannschaft, durch Abläufe bei eigenem Ballbesitz kontinuierlich zu Torerfolgen zu gelangen. Beim 7:12 (24.) lag die HSV-Sieben plötzlich mit fünf Toren in Führung. In Summe bestraften die Gäste das schwache TGO-Spiel mit einer Vier-Tore-Führung zur Halbzeitpause (10:14).
Auch nach dem Seitenwechsel blieb der HSV die spielbestimmende Mannschaft. Beim 14:16 (35.) tasteten sich die Wonnegauerinnen noch mal heran. Ohne großen Glanz spielten die Gäste aber letztlich ihren Stiefel gewinnbringend herunter. Beim 16:20 (43.) lagen sie wieder vier Tore vorne, beim 19:27 fünf Minuten vor Schluss hatte sich dieser Vorsprung sogar verdoppelt. Auf Osthofener Seite blieb ein Aufbäumen zum Ärger des Trainers aus. Lediglich TGO-Eigengewächs Michelle Köhler präsentierte sich in Normalform und sorgte mit ihren acht Toren dafür, dass das letzte Heimspiel des Jahres nicht in einem Debakel für ihre Farben endete.
Mit Blick auf die kommenden fünf Partien, die Osthofen allesamt auswärts bestreiten wird, ist Trainer Sascha Kuhn entsprechend wenig euphorisch: „Das wird ein ganz hartes Brett, das wir jetzt bohren müssen.“
TG Osthofen: Kleinewächter, Deppisch; Brocke (2), Schmitt (4), Köhler (8), Schnaubelt (1), Rubeck, Bott (3), Schulz (1), Graf (2/1), Weick (2).
Veröffentlicht am 21.11.2017 von Carsten Eckelmann