Über Jahre schon hat der Name TG Osthofen Handball e.V. im Südwesten einen hervorragenden Ruf, was die Jugendarbeit betrifft. Speziell der weibliche Jahrgang 88/89/90 war seit der C-Jugend immer im Blickpunkt des Handballsports über Rheinhessen hinaus.
Über die Teilnahme an der südwestdeutschen Meisterschaft (C-Jugend) bis zur Jugendregionalliga der B- und A-Jugend erreichte das Team immer fordere Plätze am Ende der Spielrunde.
In der Saison 2007/2008 startete diese Mannschaft nun erstmalig im Aktivenbereich und bildete den Stamm der Oberligamannschaft, die von Martina Hamm trainiert wird. Zu Beginn der Saison war schwer zu sagen, wie die Mannschaft bei der starken Konkurrenz aus Mainz, Friesenheim, Wittlich, Bretzenheim etc abschließen würde. Zudem hatte Martina Hamm mit dem Problem zu kämpfen, dass die älteren Spielerinnen wie Jolita Klimaviciene die ersten 5 Spiele, Julia Benkel sogar 12 Spiele verletzt nicht spielen konnten, gegen Ende der Saison ebenfalls noch Christiane Göhring längere Zeit ausfiel.
Aber, gestützt auf die Leistungsträgerinnen Ute Paeseler (19 Jahre), Laura Urban(19J) sowie Mura Ripp (18J), alle über 1,80m groß im Rückraum und im Block von den gegnerischen Mannschaften kaum zu überwinden, sowie den wieselflinken Spielerinnen Susanne Paeseler (20J), Britta May (18J), Lisa Müller (19J), Stefanie Konrad (18J), Lisa Marie Freyberg (17J) und Torfrau Carmen Stephan (17J), starteten die Osthofener Eigengewächse furios in die Runde. Die erste Niederlage musste das Team im 6. Spiel gegen den Proficlub aus Luxemburg , dem HBC Bascharage, einstecken.
Zuvor wurden die Mannschaften aus Schmelz, Landau, Bretzenheim teilweise mit sehr hohen Niederlagen vom Osthofener Tempohandball überrollt. Einen Dämpfer gab es dann beim direkten Konkurrenten, dem
1. FSV Mainz 05, wo Osthofen total von Rolle, ebenfalls mit einer deftigen Packung nach Hause geschickt wurde.
Da aber die Moral stimmte, wurde auch diese Niederlage weggesteckt. Bedingt durch Studium, Schule oder Verletzungen hatte Martina Hamm oftmals nur eine Handvoll Spielerinnen über die Woche im Training. Umso bewundernswerter ist es, dass am Ende der Saison die junge Mannschaft auf einem Aufstiegsplatz steht. Gerade als die jungen Spielerinnen etwas zu schwächeln begannen und sich Britta May für 1 Jahr nach Schweden verabschiedete, wurden Spielerinnen wir z.B. Julia Benkel und Dani Keppe richtig stark und waren mitentscheidend für die Siege in Bascharage und Merzig. Die wohl größte Überraschung schaffte das Team dann in Bascharage, wo Osthofen in der Hölle des Löwen den Luxemburgerinnen die einzige Saisonniederlage beibringen konnte. Auch der selbsternannte Meisterschaftsfavorit, der 1. FSV Mainz 05 wurde zuhause von der TGO basierend auf einer tollen Mannschaftsleistung mit einer entscheidenden Niederlage nach Hause geschickt.
Zwar gab es danach beim Dauerrivalen, der TSG Friesenheim nochmals eine Niederlage, aber auch die sollte nicht mehr entscheident sein.
Am Sonntag den 18.5.2008 uzm 16:00 Uhr steht nun das junge Team vor ihrem bisher größten Erfolg. Gewinnt die junge Truppe von Martina Hamm gegen den Gast aus Rhein/Nette Andernach, dann steigt sie in die Frauenregionalliga, der höchsten deutschen Amateurklasse auf, in der die meisten Vereine schon massiv auf ausländische- zum Teil auch Nationalspielerinnen setzen. Diesen Weg wird die TGO nicht gehen. Mit der ein oder anderen möglichen jungen Verstärkung aus dem Umland, vertraut die Vereinsführung auf ihre starke Jugend, die den Klassenerhalt schaffen soll.
Durch die Teilnahme des luxemburgischen Vereins HBC Bascharage an dieser Ligarunde wird den Teams aus Rheinhessen, Rheinland, Pfalz und dem Saarland leider die Chance genommen, Meister zu werden. Die Profimannschaft aus Luxemburg kann zwar nicht aufsteigen, aber Meister werden. Einen Aufstieg zu schaffen ist eine Sache, eine Meisterschaft zu feiern , wie es die TGO Damen2 und Herren 1 in dieser Saison vorgemacht haben, eine andere. Aber die TGO Verantwortlichen werden, falls das Spiel am Sonntag gewonnen wird, auch diesen Aufstieg gebührend für und mit der Mannschaft zu feiern wissen.
Veröffentlicht am 07.05.2008 von Gerd Urban