Er gibt das Tempo vor und besticht dabei mit seiner Dynamik. Als Spielmacher ist Silas Höfler, für das Team fast unersetzlich. Das wurde in seiner langer Verletzungspause sehr deutlich. Foto: Felix Diehl
Osthofener Herren spielen eine perfekte Vorrunde / Am 12. Januar um 18 Uhr Start in die Rückrunde zuhause gegen SF Budenheim
Von Marcus Diehl › Elf Partien – elf Siege! Das scheint die perfekte Vorrunde der TG Osthofen in der Handball-Oberliga Rheinhessen. Sie wurden ihrer großen Favoritenrolle in dieser Saison und den eigenen Ansprüchen vollstes gerecht. Es ist genau das eingetreten, auf was die TGO hingearbeitet und sich auch erarbeitet hat.
„Nach der verpassten Meisterschaft in der letzten Saison haben wir uns Gedanken gemacht, was wir besser machen müssen“, so TGO-Trainer Mirko Höfler. Für ihn ist es keine Überraschung, dass sein Team ganz oben steht. Rechnen konnte er natürlich damit nicht unbedingt. Es sind nicht nur die gewonnenen Partien, sondern die Art und Weise, wie sie errungen wurden. Abgesehen vom ersten Spieltag in Budenheim wurden alle Spiele souverän gewonnen.
Dazu Mirko Höfler weiter: „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir nach der Hinrunde schon fünf Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten haben.“ Das spricht entweder gegen die Stärke der zweigeteilten Liga oder für die Stärke der TGO-Herren. Nur die ersten fünf Teams in der Tabelle haben ein positives Punktekonto vorzuweisen.
Abgänge kompensiert
Den Verantwortlichen der TGO hatten bei der Kader-Umstrukturierung sehr gute Arbeit geleistet. Im Sommer mussten einige Abgänge von Leistungsträgern kompensiert werden. Dabei ist es dem Trainerteam sehr schnell gelungen, aus guten, einzelnen Spielern eine homogene und intakte Mannschaft zu formen.
„Es hat mich überrascht, dass wir das so schnell hinbekamen. Meines Erachtens war dies maximal ausschlaggebend für den aktuellen Erfolg“, resümiert Mirko Höfler nicht ohne Stolz. Doch nicht nur die Neuzugänge haben das Niveau im Team angehoben. Die Rückkehr langzeitverletzter Leistungsträger wie Silas Höfler, Joshua Brahm und Ales Muhovec haben der Mannschaft scheinbar sehr gut getan.
Vor einem Jahr war die Bilanz eine ähnliche, damals kam ein Unentschieden hinzu. Doch in der zweiten Saisonhälfte kam der „Einbruch“. Grund waren dabei auch zahlreiche verletzungsbedingte Ausfälle. Ab Januar waren dann alle Leistungsträger im Innenblock der Abwehr ausgefallen. Das konnte das Team nicht mehr auffangen.
Der Kader wurde daraufhin viel breiter aufgestellt. Aus jetziger Sicht ein richtiger Weg. Die Erfahrung zeigt, dass immer wieder wichtige Spieler ausfallen können und es dann extrem wichtig ist, diese adäquat zu ersetzen. Mirko Höfler dazu: „Ich denke, wir sind wesentlich stabiler als letztes Jahr und unser größter Gegner sind wir selbst. Wir schauen nach vorne und darauf, wohin wir wollen.“
Gelungenes schnelles Umschaltspiel
Eine der großen Stärke der Mannschaft ist das schnelle Umschaltspiel – Immer wieder kommt die TGO durch Ballgewinne zu einfachen Toren. Der Schlüssel liegt auch in konzentrierter Abwehrarbeit, die hieraus die Balleroberungen generiert. Für das große Ziel in diesem Jahr dürfte dies aber nicht ausreichen. Nur auf Tempo zu setzen, dürfte der falsche Ansatz sein. Alle Meister der Landesverbände agieren auf gleichem Niveau.
Diese Erkenntnis hat die TGO in der vorletzten Qualifikationsrunde erreicht. „Wir brauchen noch mehr Durchschlagskraft im Rückraum, nicht nur Mann gegen Mann, sondern eher aus der zweiten Reihe“ resümierte Mirko Höfler und fügte hinzu, „Hier kommt es dann auf spielerische Lösungen im gebundenen Spiel an und vor allem einer körperlichen Abwehr auf Regionalliga-Niveau.“
Am Saisonende soll nicht nur die Meisterschaft das Ziel sein, sondern auch der Aufstieg in die Regionalliga. Das sind noch elf Spiele bis zum Wunschziel Titel, plus drei in den Aufstiegsspielen. Das große Hauptaugenmerk liegt noch auf der Meisterschaft. Dennoch wird schon ein halbes Auge auf den Fokus der Aufstiegsspiele gelegt.
Auf den Punkt in Bestform sein
Beobachtet werden die Landesverbände dennoch. Es wäre auch fahrlässig, nicht frühzeitig zu wissen, was auf einem zukommen kann. Die Kunst wird es sein, das Team auf den Punkt in Bestform zu bringen. Das wird nicht einfach werden, wenn das Team in der Liga in nur vier bis fünf Partien so richtig gefordert ist. Dessen ist sich Mirko Höfler auch bewusst. „Dass wir uns konkret darauf vorbereiten, ist noch zu früh. Wir versuchen im Training das Level möglichst hoch zu halten, um uns selbst besser zu machen und nach Möglichkeit Testspiele gegen Regionalliga-Teams zu bestreiten.“
Wenn die Ergebnisse weiterhin nach Wunsch erzielt werden, dürfte das Trainerteam im März die heiße Phase der Saison einläuten. Der Verein lässt das Team ohne Druck arbeiten und hat vollstes Vertrauen in die geleistete Arbeit. Der Sportliche Leiter Frank Zimmermann: „Wir machen keinen Druck, Jedoch denken wir, dass die Zeit jetzt gekommen ist, wo es endlich mal klappen sollte. Die Mannschaft und vor allen Dingen das Trainerteam hätten es verdient.“
Verein bestens aufgestellt
Die TG Osthofen ist als Verein bestens aufgestellt und dürfte in der Lage sein, eine Klasse höher bestehen zu können, die Strukturen sind für höhere Aufgaben ausgelegt. „Der Verein kann das Stemmen und steht auf soliden Füßen. Auch für eventuelle Neuzugänge sind wir gerüstet“, so Zimmermann. Des Weiteren betont er aber auch, dass noch ein langer Weg zu bestreiten sei. Die Rückrunde wird am 12. Januar mit einem Heimspiel eingeleitet. Um 18 Uhr kommt die SF Budenheim in die Wonnegauhalle.
Dank an Fans
Trainer Mirko Höfler möchte schon jetzt ein Lob auf die Fans aussprechen und sich für die Unterstützung bedanken. Bei Heim- oder Auswärtspartien seien sie immer zahlreich vertreten. „Sie geben uns immer das Gefühl, dass wir als TGO eine große Familie sind. Danke!“ Für das neue Jahr hat er auch einen Wunsch, was das sportliche betrifft: „Dass alle verletzungsfrei bleiben und weiter an unser gemeinsames Ziel glauben und dafür alles geben.“ Die Herren der TGO haben sich ein gewisses Polster erarbeitet, trotzdem bleibt noch ein langer und erschwerter Weg zum großen Wurf. Für Nachlässigkeiten ist noch kein Platz.
https://nibelungen-kurier.de/tgo-als-das-mass-aller-dinge
Quelle/Autor: Nibelungen Kurier, Marcus Diehl, 02.01.2025
Veröffentlicht am 02.01.2025 von Mirko Höfler